Biologie des Braunbären

Merkmale

Körperlänge 170-220 cm, Gewicht 100-340 kg, Fellfarbe von hellbraun bis fast schwarz. Jungtiere tragen einen hellen Halskragen. Gebiss mit mächtigen Eckzähnen, aber im Gegensatz zu anderen Raubtieren weisen die Backenzähne als Anpassung an die hauptsächlich pflanzliche Ernährungsweise breite, flache Kronen auf. Stämmige Beine, die Füsse tragen 5 Krallen, die nicht wie bei den Katzen in Scheiden eingezogen werden können. Der Bär ist ein Sohlengänger; er klettert und schwimmt auch gut.
Verbreitung

Ursprünglich besiedelten Braunbären fast ganz Europa, zudem Nordamerika und Nord- sowie Zentralasien. Heute finden wir in Europa noch Restvorkommen des Braunbären in den Pyrenäen und den Abruzzen, in den österreichisch-slowenischen Alpen und auf dem Balkan. Grössere Bestände leben noch in den Karpaten, in Skandinavien und Westrussland.

Verbreitung

In unseren Breiten lebt der Bär vor allem im Wald bis an die Waldgrenze. Ohne Einfluss des Menschen würde das Schweizer Mittelland seit über 3000 Jahren von Buchen-Mischwald dominiert. In seinen Lichtungen und Rändern, wo sich eine reiche Krautschicht mit Beerensträuchern entwickelt und sich neben der dominanten Buche die Eiche durchsetzt, sammelt der Bär Buchecker, Eicheln und Beeren.

Tages- und jahreszeitlicher Aktivitätsrhythmus

Der Braunbär ist tag- und nachtaktiv, je nach Bedrohungslage und Störungen vornehmlich nachtaktiv. Als Anpassung an die winterliche Nahrungsknappheit (vorwiegend Pflanzenfresser) hält der Braunbär zwischen Oktober und März in unseren Breitengraden eine Winterruhe. Auslöser der Winterruhe sind Nahrungsmangel, die kürzeren Tageszeiten sowie kalte Temperaturen. In menschlicher Obhut begeben sich Braunbären nur in Winterruhe, wenn sie im Spätsommer und Herbst dank intensiver Fütterung die nötigen Fettreserven anfressen können. Eine weitere Bedingung ist eine genügend grosse und strukturierte Anlage mit Winterhöhlen.

Nahrung

Der Braunbär ist ein typischer Allesfresser, zur Hauptsache aber ein Vegetarier: Er frisst Beeren, Wurzeln, Früchte, Knospen, Samen und Gras. Daneben ernährt er sich von Insekten und deren Larven, und er liebt Honig von Wildbienen. Gelegentlich kann er Beute schlagen, ab und zu vergreift er sich an ungeschützten Weidetieren wie Schafen und Rindern, auch Kadaver von Fallwild verschmäht er nicht.

Fortpflanzung, Sozialleben

Ausserhalb der Fortpflanzungszeit (Paarung Mai-Juni) leben Braunbären einzelgängerisch in festen aber nicht exklusiv genutzten Streifgebieten. Nach einer Tragzeit von 7-8 Monaten bringt die Bärin in einer selbst gegrabenen Höhle 2-3 Jungtiere von je ca. 300 Gramm zur Welt. Die Jungen sind bei der Geburt blind, öffnen ihre Augen erst nach ca. 4 Wochen und werden 4 Monate lang gesäugt. Die Bärin führt ihre Jungen zwei bis drei Jahre; in dieser Zeit meidet sie die Männchen strikt. Von der Mutter lernen die Jungen alle Fertigkeiten, die zum Überleben notwendig sind. Nach dieser Zeit streifen die Jungtiere bis zur Geschlechtsreife umher. Mit 3-4 Jahren werden sie geschlechtsreif. Ein Weibchen kann bis 10-mal Junge gebären. Der Braunbär kann in Obhut 30 Jahre alt werden.

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